Blickkontakte sagen mehr als 1000 Worte?
Mit den Augen sprechen
Unser Sehorgan zeigt, wie wir uns wirklich fühlenDer Blick in die Augen, da sind sich viele Leute sicher, offenbart unser Seelenleben. Und in der Tat: Die Art, wie wir schauen, wie sich unsere Augen bewegen, gibt Aufschluss darüber, wie wir uns gerade fühlen. Unsere Stimme können wir verstellen, unsere Gefühle im Zaum halten — aber unser Sehorgan lässt sich nicht so leicht kontrollieren.
Dabei ist die Sprache der Augen kein Wunder, sondern zumeist Überbleibsel aus unserer wilden Steinzeit-Vergangenheit. Kneifen wir die Augen zusammen, zeigen wir unsere Wut und Kampfbereitschaft. Für unsere Vorfahren war diese Reaktion vor allem Schutzmechanismus. Denn: Die Brauen wandern dichter ans Jochbein heran, das empfindliche Auge ist so besser vor Schlägen geschützt. Ähnlich verhält es sich mit dem spöttischen Hochziehen der Augenbrauen. "Du kannst mir gar nichts anhaben", signalisieren wir damit. Also ein Gegenpart zum Schutzmechanismus.
Selbstverständlich kennen wir auch aus unserem Alltag eine ganze Menge Augen-Reaktionen: Der Lügner weicht den Blicken seines Gegenübers aus, der Schamhafte senkt seinen Blick. Wer unter Spannung steht, schaut mit seinen Augen unruhig herum. Und dass man frisch Verliebte an ihrem verträumten Blick erkennt, ist allgemein bekannt.
Was wir daraus für unseren Alltag lernen könnten? Dass es Humphrey Bogart mit seinem "Schau mir in die Augen, Kleines!" richtig gemacht hat. Wer seinem Gegenüber beim Gespräch in die Augen sieht, verhält sich nicht nur getreu dem Knigge, sondern bekommt auch einen kleinen Blick in die Gefühlswelt des anderen. Ein echter Kommunikations-Vorteil!