Hilfe für Blind-Fische
Wie Tauchen trotz Fehlsichtigkeit zum Vergnügen wird
Wunderbare Unterwasserwelt: Die Fische, die im abertausend Farben schillern; die Anemonen, die sanft in der Strömung tanzen; die Korallen, die imposant an den Felsen in die Höhe wachsen. Fast schon grausam, dass Kurzsichtigen diese Schönheit der Natur bis vor einigen Jahrzehnten noch mehr oder minder verborgen blieb. Denn wie sollte das auch gehen: Kaum eine Brille ließ sich verletzungssicher unterhalb der Taucherbrille tragen - und bequem war´s erst recht nicht. Mittlerweile gibt es Taucherbrillen mit Stärke und natürlich Kontaktlinsen, Über die Frage, ob Kontaktlinsen oder Tauchermaske mit geschliffenen Gläsern, also mit "Stärke" der richtige Weg sind, ist in der Taucherzunft fast schon ein kleiner Richtungsstreit entbrannt. Denn jede der beiden Entscheidungen hat ihre Vorteile, aber eben auch Nachteile.
Bei Kontaktlinsen besteht die große Gefahr, dass sie aus den Augen geschwemmt werden, wenn Wasser in die Tauchermaske eindringt. Dafür fallen keine Kosten für eine zusätzliche Taucherbrille mit geschliffenen Gläsern an. Erfahrene, fehlsichtige Taucher raten, bei Tauchgängen möglichst Einweglinsen einzusetzen - und auf jeden Fall die Mittaucher darauf hinzuweisen, dass man mit Haftschalen taucht. Für Schnuppertaucher und Schnorchler sind Kontaktlinsen dabei auf jeden Fall ausreichend.
Bei einer Maske mit "Stärke" ist meist der hohe Preis das, was zunächst abschreckt. Dennoch: Wer intensiv taucht, schwört in der Regel auf diese besonderen Taucherbrillen. Eine günstige Einsteigervariante gibt es indes auch - in Form von selbst eingeklebten Leselinsen. Wer höhere Ansprüche an die Qualität hat, bekommt seine Maske selbstverständlich auch mit speziell geschliffenen Gläsern, die vom Hersteller direkt in die Maske eingesetzt werden. Die Beratung und Verarbeitung ist dabei das A und O.
Tauchprofis raten, sich unbedingt bei einem guten Optiker - am besten bei einem, der selbst Taucher ist - beraten zu lassen. Denn wichtig ist, dass nicht nur die Dioptrienzahl passt, sondern die Gläser auch auf den Augenabstand perfekt eingestellt sind. Sonst kommt es leicht zu Schwindelgefühlen oder Doppelsichtigkeiten; und das ist unter Wasser ein enormes Risiko. Wenn das Augenwachstum noch nicht abgeschlossen ist (Faustregel: unter 22 Jahren), kann es außerdem sinnvoll sein, eine Maske mit austauschbaren Gläsern zu kaufen. Damit der Optiker bei veränderter Sehstärke die Sehhilfen leicht wechseln kann.